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| Rezension von Volker KLÖPSCH in Monumenta Serica 64.1 (2016), S. 217-222 | |
| Kindheit in der Dichtung des Bai Juyi (772–846) | |
| Deutsche Ostasienstudien 14  | |
| Zwar ist die Geschichte der Kindheit in China  Gegenstand einiger – wenn auch weniger –  Untersuchungen geworden, das Bild des Kindes in der vormodernen Literatur  hingegen, insbesondere der Dichtung, blieb in der Sinologie bislang weitgehend  unbeachtet. Die vorliegende Studie befasst sich daher mit dem Bild des Kindes  in der Poesie des Tang-Literaten Bai Juyi 白居易 (772-846). Der Dichter hinterließ  nicht nur das umfangreichste Oeuvre seiner Zeit, sondern ihm können auch die  meisten Tang-Gedichte zugerechnet werden, in denen Kinder oder Kindheit von  wesentlicher Bedeutung sind. Dass Bai Juyi mindestens dreifacher Vater von  sowohl weiblichem als auch männlichem Nachwuchs, Onkel, mehrfacher Ziehvater  und immerhin zweifacher Großvater war, liefert wertvolle  Interpretationsmöglichkeiten der Gedichte durch den häufig gegebenen autobiographischen  Bezug. Indem Bai Juyi sich aber in seinen Versen nicht nur seinen eigenen,  sondern auch fremden Kindern zuwendet oder das Motiv zum Zweck politischer und  sozialer Kritik einsetzt, erfüllt er eine thematische Vielfalt, die in der  Tang-Zeit einzigartig ist.  Die Verfasserin stellt Fragen nach themenspezifischem Vokabular, nach verschiedenen Typen von Kindheitsdichtung und nach intertextuellen Bezügen. Dabei erwies sich zum einen die Geschichte der Kindheitsdichtung im weitesten Sinne als so wenig erforscht, dass die Arbeit umfangreiche dichtungsgeschichtliche Ausführungen enthält; zum anderen erschien auch eine einführende historische Betrachtung des Kindes in dieser Periode sinnvoll: Beides steht der philologisch-literaturwissenschaftlichen Untersuchung der Gedichte voran. Dort sind es vor allem die zahlenmäßig überwiegenden Geburtsgedichte, Totenklagen und Vorhaltungen, die im Fokus stehen; ferner werden Gedichte zu Themen wie Kinderspiel, Jugend oder Wunderkindern umfassend analysiert. | |