OSTASIEN Verlag
  Kontakt
  Reihen
  Zeitschriften
  Gesamtverzeichnis
  Impressum
   
   
 
   
  Cover (PDF)
   
  Buchvorstellung (PDF)

Der Himmel und die Chinesen: Astronomie und die Urgeschichte Chinas

 
   
von Jean-Pierre Voiret  
   
   

Deutsche Ostasienstudien 43

OSTASIEN Verlag

Paperback (15,0 x 23,0 cm), xii + 173 Seiten
2022. € 29,80
ISBN-13: 978-3-946114-77-2 (978-3946114772, 9783946114772) ISBN-10: 3-94-611477-6 (3946114776)
distribution: CHINA Buchservice / order

 
   
   

Die Verbindung der Sinologie mit der frühen und frühesten Geschichte der Naturwissenschaft, und hier insbesondere dem relativ neuen Gebiet der Archäoastronomie, kann man als die Lebenspassion Jean-Pierre Voirets bezeichnen. Die­se Passion spiegelt sich in zahlreichen Facetten der – in den Jahren 1980 bis 2016 entstandenen, für die Publikation in diesem Auswahlband überarbeiteten – Beiträge. In seinen Texten, die sich an ganz unterschiedliche Leserschichten wenden, befasst sich Voiret immer wieder mit der Frage, welche Faktoren in China, aber auch andernorts, wie etwa im Gebiet der heutigen Schweiz, zur allmählichen Herausbildung von zentralen Machtstrukturen und damit zu dem führte, was wir gemeinhin als Hochkultur bezeichnen und welche Rolle dabei astronomische Methoden spielten, mit de­nen schon früh etwa der jeweilige Sonnenstand im Jahres­verlauf bestimmt werden konnte, wodurch Kalender erstellt werden konnten, die sowohl der Entwicklung der Landwirtschaft als auch der Festigung von Machtstrukturen dienten.

Voirets Vielseitigkeit spiegelt sich in der Vielfalt der von ihm untersuchten Objekte und Orte – er zieht Vergleiche zwischen Runenschriften der Kelten, Germanen und Wikinger mit Runenschriften des vor-antiken China, wie man sie in Banpo gefunden hat, ebenso zwischen Schalensteinen in Graubünden und solchen, die man in den Bergtälern von West-Sichuan und in Tibet fand, ebenso wie astronomische Menhire, deren früheste Spuren sich  bereits auf Piktogrammen in China gefundener Orakelknochen nachweisen lassen.

Viele von Voirets Ideen bedürfen, wie er selbst mehrfach betont, genauer Überprüfung, doch entstand ja auch der Hammer, wie er in seinem Buch deutlich macht, nicht einfach aus der Materie, sondern erst aus der Idee des Hammers.

Jean-Pierre Voiret, geb. 1936 in Lyon, studierte Chemie und Metallurgie in Zürich und wurde 1968 in Chemie  promoviert. In den frühen 1970er Jahren studierte er an der Universität Zürich bei Robert P. Kramers Sinologie. Wegen seines besonderen Interesses für die astronomischen Wurzeln früher Herrschaftsstrukturen ließ er sich von den Astronomen William Brunner-Bosshard und Gion Gieri Coray in die Archäoastronomie einweisen und untersuchte mit Coray megalithische Steinsetzungen in Graubünden und megalithische Tempel in Malta.

Voiret unternahm in den 1980er Jahren zwei Forschungsreisen nach China, auf denen er in Kooperation mit chinesischen Wissenschaftlern nach Spuren früher und frühester astronomischer Aktivitäten im Bereich des heutigen China suchte. Er nahm Lehraufträge sowohl an der Technischen Hochschule Lausanne als auch am Ostasiatischen Seminar der Universität Zürich wahr und publizierte zahlreiche Aufsätze, u.a. in der Zeitschrift Asiatische Studien / Études asiatiques.

 
   
 
Inhalt
 
   

Vorwort der Herausgeber
Vorwort des Autors

Kap. 1: Der Himmel und alte Steine
Kap. 2: Zur Deutung des chinesischen Mythos der Trennung von Himmel und Erde
Kap. 3: Ein Land, dessen Name „Reich der errichteten Tugend“ ist
Kap. 4: Ein Volk von „liebenswürdigen Wilden“ und das alte China
Kap. 5: Astronomie, Kalender und Himmelsreligion im alten China
Kap. 6: Astronomische und geometrische Aspekte der megalithischen Zivilisation am Beispiel Bündnerischer Steinsetzungen
Kap. 7: Über den astronomischen Ursprung einiger Piktogramme
Kap. 8: Zur möglichen Verwendung von Runenalphabeten im vor-antiken China
Kap. 9: „Wandlungen“: Das Yijing als astronomiebasierte Naturphilosophie

Anhang:
Definitionen zum Mondumlauf
Zeittabelle zur frühen Geschichte Chinas
Frühe Texte zur Rolle der Astronomie bei der Entstehung von Hochkulturen

Bibliographie

Index