| Ulrich Unger hat sein Fachgebiet innerhalb der Sinologie als „Klassische Altertumskunde“ definiert, gegen jede Mode. 
		  Die Festschrift für ihn dokumentiert, daß seine zurückhaltende Beharrlichkeit weit über diesen selbstgesetzten Rahmen, 
		  den er allerdings in Lehre und Forschung immer wieder überschritt, hinauswirkte. - Auch er veröffentlichte seine ersten Studien 
		  als Beiträge zu Festschriften, manche späteren ebenfalls. Festschriften sind eine Art Selbstfeier der jeweiligen Wissenschaft, 
		  in manchen ihrer Ausprägungen - und stets eine wichtige Quelle zur Geschichte dieser Wissenschaft. Die ehrwürdige akademische Institution der Festschrift hat ihre eigenen Regeln ausgebildet. Dem Außenstehenden 
		  mögen diese der Chaos-Theorie folgen, doch der Eingeweihte, zumal der Jubilar, dem sie zugedacht ist, liest die in ihr versammelten 
		  Beiträge mit anderen Augen. Freunde in der Wissenschaft, Fachkollegen, Schüler natürlich tragen zu einer solchen Festschrift bei. 
		  Der Jubilar kennt sie, die akademische Gemeinschaft im jeweiligen Fach ebenfalls, obwohl manche Schüler längst in Bereichen 
		  jenseits der akademischen Studien wirken.
		      
		     In aller Regel beziehen sich die Beiträge in einer Festschrift auf das wissenschaftliche Werk des Jubilars, 
			explizit oder andeutend. Oft genug, oder zusätzlich, denken ihre Verfasser bei der Wahl ihres Themas auch an Begegnungen, 
			Eindrücke, sonstige Gegebenheiten und vieles mehr, das zu dem Jubilar gehört. Eben das macht eine Festschrift stets zu einer spannenden 
			Lektüre - über die Wahrnehmung des Gewinns an wissenschaftlicher Erkenntnis in den einzelnen Beiträgen, mit ihren Eigenheiten, 
			hinaus. |  | 
		
		  | Inhalt: Zum Geleit (Reinhard Emmerich)
 Sinologische Arbeiten: Schriften und Manuskripte (Ulrich Unger)
 
 Die chinesischen Umschriften  buddhistischer Termini in Kapitel 202 des Yüan-shih (Herbert Franke)
 
 Verborgene  Spruchdichtung im Hsün-tzu (Günther Debon)
 
 Hauptmotivgruppen  der Han-zeitlichen Kunst: Darstellungen auf Reliefs, Liniengravierungen,  Wandmalereien (Käte Finsterbusch)
 
 Chinas strategische Orientierung nach  Süden: Ein Aspekt chinesischer  Expansionspolitik (Joachim Glaubitz)
 
 Chinesische Hunde  und Hundenamen: Zu einer dreisprachigen Bilderfolge des Hofmalers Giuseppe  Castiglione (Martin Gimm)
 
 Grundsätzliches zur altkonfuzianischen Morallehre (Rolf Trauzettel)
 
 Tenues aspiratae im  Altchinesischen (Axel Schüssler)
 
 Yang Wanlis  Liederzyklus für Polderarbeiter Yuding  cijie (Erling von Mende)
 
 Ein Diener vieler Herren: Einige  Bemerkungen zum Yen-tzu ch'un-ch'iu (Hans Stumpfeldt)
 
 Liijih "Tzy i"  and the Guodiann Manuscript Matches (William  G. Boltz)
 
 Der Kalender des Chun Qiu: Prolegomena zur  Rekonstruktion (Robert H. Gassmann)
 
 Notes on the Syntax and Semantics  of Pre-Buddhist Chinese Numerals (Christoph Harbsmeier)
 
 Die zwei Gärten des Sima Guang:  Chinesische Gelehrtengärten zur Zeit der Song-Dynastie (Eva Langer)
 
 Heimkehr und Heimatverlust im älteren China (Helwig Schmidt-Glintzer)
 
 Großer Korb, Zwei Truhen und Liang-Berg: Beispiele zur Organisation des Bettels  in der Provinz Jilin und  der Inneren Mongolei 
		  im frühen 20. Jahrhundert (Raimund Th. Kolb)
 
 Ein Zeichen von übernatürlicher Kraft und  Tapferkeit: Vom Bart und  seiner Bedeutung in China  (Thomas O. Höllmann)
 
 Die Rekonstruktion des Strafprozesses und die Prinzipien  der Strafzumessung zu Beginn der  Han-Zeit im Lichte des Zouyanshu (Ulrich Lau)
 
 Die Rebellion der Sieben Könige, 154 v.Chr. (Reinhard Emmerich)
 
 Die weisen Herrscher als Inkarnationen: Kuo Hsiang zu Chuang-tzu 11.2 (Michael Friedrich)
 
 Eine Übersetzung der "Yüeh yü"-Sektion  des Kuo yü (Barbara Meisterernst)
 
 Vom Romanhelden zum Global Player: Zur Übertragung westlicher  Firmen- und Markennamen ins Chinesische (Dagmar Zissler-Gürtler)
 
 Vom Reinen und Unbearbeiteten: Zur Bedeutung des Wortes su in K'ung-tzu chia-yü 39,2 (Hans van Ess)
 
 Das Motiv des Windes in den Chuang-tzu nei-p'ien (Bernt Hankel)
 
 Die Hälfte des Himmels den Frauen!? Das "Konfuzianische Weltgericht"  und "vorbildliche Frauen", 
		  vorgestellt von Liu Xiang bis Huangfu  Mi (Monique Nagel-Angermann)
 
 Wann ein Lehrer spricht und wann er schweigt (Heike Michael)
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